Das LIFE for MIRES-Projekt sieht eine breite Palette von Aktivitäten für die Öffentlichkeit vor. Dies sind Freiwilligenveranstaltungen, bei denen sich Menschen direkt an der Moorrenaturierung, an Exkursionen für die Öffentlichkeit oder für Expertengruppen sowie an populärwissenschaftlichen Vorträgen für Besucher des Nationalparks oder der Interessensverbände beteiligen können. Ein eigenes Kapitel ist die tiefere Zusammenarbeit mit den Schulen. Diese liegt jedoch noch vor uns und wir bereiten alles Notwendige vor. Das erste Jahr der öffentlichen Veranstaltungen ist nun vorbei, sodass beurteilt werden kann, ob und inwieweit sie für Besucher und Einheimische attraktiv sind.
Am meisten organisierten wir die sogenannten „Moortage“ (days for mires), nämlich 7 eintägige und 2 Wochenendtreffen. Die Grundidee eines solchen Tages ist, dass die Teilnehmer die Möglichkeit haben, Spaten, Schaufeln und Eimer in die Hand zu nehmen und an einem Standort zu testen, wie eine Revitalisierung von Feuchtgebieten gemacht wird. Auf diese Weise tragen sie zur Rückführung von Wasser in die Landschaft bei, und wir führen sie dann anschließend durch unbeeinflusste Moore, in denen die Naturregeln und das Wasserregime auf natürliche Weise funktionieren. Die Teilnahme an diesen Veranstaltungen war wirklich überraschend – es nahmen insgesamt 119 Freiwillige teil!
Feuchtgebietsexkursionen sind auch eine hervorragende Möglichkeit, Menschen direkt in den Mooren des Böhmerwaldes interessante Informationen über ihre Funktionsweise und seltenen Arten zu geben, warum wir sie erneuern, welche Ökosystemleistungen sie für den Menschen erbringen und warum sie durch das Natura 2000-Netzwerk geschützt sind. Wo könnte man am besser über die Natur sprechen, als im Nationalpark, in dem sie sich natürlich ohne menschliches Zutun entwickelt? In diesem Jahr haben wir 2 Exkursionen für die Öffentlichkeit angeboten. Darüber hinaus haben wir Lehrer der Umweltbildungsschule Lipka, Studenten der Universität Wageningen, Kollegen des Nationalparks Riesengebirge und unsere Umweltbildungszentren geführt. Der am häufigsten besuchte Ort war der renaturierte rechte Nebenfluss der Kalten Moldau, der Bach Hučina, an dem wir sechs Jahre nach der Rückkehr zum ursprünglichen Bachbett sehen können, wie die Natur alles sehr schnell wieder in die eigenen Hände nimmt. Wenn wir zählen würden, wie viele Leute wir insgesamt begleiteten, kämen wir auf fast zweihundert Leute.
Wir haben dieses Jahr auch an mehreren Stellen über das Projekt gesprochen. In Vimperk, Kašperské Hory und Kvilda haben wir eine abendliche Vorführung für die Öffentlichkeit organisiert. Wir hielten aber nicht nur Vorträge im Böhmerwald und besuchten das landesweite Pfadfindertreffen Elixier mit Präsentationen, zusätzlich gab es auch die Erwachsenenbildungswoche an der Universität Südböhmen in České Budějovice, die Šmidinger Bibliothek in Strakonice und nicht zuletzt auch das jährliche Treffen der regionalen Organisationen CSOP sowie Schulungen von BESIP. Fast 150 Menschen sahen die Vorträge und interessierten sich für die Problematik des Wassers in der Landschaft.
In diesem Winter planen wir, an einem Lehr- und Arbeitsbuch zu arbeiten, das sich hauptsächlich mit Wasser im Böhmerwald befasst. Es wird die Grundlage für das neue Bildungsprogramm zu Mooren, das die Umweltbildungszentren des Nationalparks Šumava anbieten werden. Nach der Fertigstellung wird die Zusammenarbeit mit den Schulen vollständig aufgenommen, und im nächsten Jahr können sich die Grundschüler auf einen großen Wettbewerb zu Feuchtgebieten freuen, der im Frühjahr stattfinden wird.
Wenn Sie an einer der von uns angebotenen Veranstaltung interessiert sind, wenden Sie sich bitte an Pavel Bečka, unseren Koordinator, unter: Pavel.Becka@npv-bw.bayern.de.