Was ist los in Gerlova Huť?
Gerlova Huť – der westlichste und vielleicht kälteste Standort im gesamten Projektgebiet. Hier friert es vielleicht nicht am meisten, aber der Nordhang vom Hügel Tok mit seinen kleinen Bächen, die den Fluss Řezná (Regen) speisen, behält den Schnee bis zum Frühjahr. Bereits ein Blick auf das Luftbild zeigt, dass sich hier ein ziemlich gut erhaltener Moorfichtenwald mit jungen dichten Fichtenbeständen und höheren Bäumen abwechselt. Auch Blockschuttwälder mit Tanne und Buche sind hier vertreten, die einen großen Teil von Tok bedecken.
Vor einigen Jahrzehnten wurde das Gebiet jedoch tiefgreifend beeinflusst. Der größte Teil des Waldes wurde abgeholzt und der Moorfichtenwald und der Blockschuttwald wurden von einem dichten Netz von Entwässerungskanälen durchzogen, die in einen ursprünglich kleinen Bach mündeten. Es dauerte nicht lange, bis sich der Bach durch das schnell fließende Wasser erheblich vertiefte, und die entwässerten Wälder von jungen Fichten erfolgreich besiedelt wurden. Am dichtesten sind sie entlang der Kanäle, wo es auf den aufgeschütteten Erd- und Steinwällen am trockensten ist. Der Moorfichtenwald sowie die Buchen und Tannen wurden fast vollständig von der Fichte verdrängt. Wir werden versuchen, diesen nicht natürlichen Zustand zu ändern, indem wir den Wasserabfluss verlangsamen, die Kanäle blockieren und die natürliche Struktur eines eher lichten Moorfichtenwaldes, der reich an Torfmoosen ist, fördern.
Was im letzten, was in diesem Jahr?
Der Projektstandort Gerlova Huť, genauer gesagt das Bächlein, das ihn durch einen Durchlass unter der Straße nach Železná Ruda verlässt, ist einer der Orte, an denen wir den Wasserabfluss (automatisch durch einen Lasersensor in einem dreieckigen Überlaufprofil) und den Grundwasserspiegel beobachten und einmal pro Monat Wasserproben für chemische Analyse entnehmen. Hier wurde auch die Vegetation untersucht. In der oberen Hälfte des Gebietes begann im vergangenem Jahr das notwendige Durchforsten der Zugangswege für die Technik und der Uferwälle, die mit jungen Fichten bewachsen waren. In dem zu dichten Fichtenbestand wurden an Stellen mit einem gut erhaltenen Torfmoosteppich kleine Lichtungen geschnitten, um das Torfwachstum zu unterstützen. In der unteren Hälfte des Gebietes finden die gleichen Arbeiten in diesem Jahr statt. Gleichzeitig werden an den Kanälen geeignete Stellen für die Installation von Holzdämmen festgelegt, damit diese so viel Wasser wie möglich an der richtigen Stelle, hauptsächlich dort, wo Torf wächst, zurückhalten, um somit den festgelegten Grundwasserspiegel zu erreichen. Die Arbeiten zur Markierung der zukünftigen Bachbetten sind praktisch abgeschlossen. Durch die Beeinträchtigungen in der Vergangenheit wurde der gesamte Wald vollständig „umgepflügt“ und an vielen Stellen sind die Überreste tiefer Wege erhalten geblieben. Daher entspricht das Wassernetz nicht dem ursprünglichen Zustand und es ist sehr schwierig zu erkennen, wo das Wasser vor der Entwässerung natürlich geflossen ist.
Was erwarten wir?
Leider werden wir die extreme Vertiefung des Hauptbaches nicht vollständig beheben können, da er vielerorts durch Erosion mehr als zwei Meter tiefer als ursprünglich fließt. Wir werden diesen Prozess an ausgewählten Stellen stoppen und die Ablagerung von Kies und Sand mit Hilfe von Holzdämmen unterstützen. Mit Hilfe eines effektiven Systems von Dämmen, die im Boden verankert sind, können wir das Bachbett um etwa 30 cm anheben. An anderen Stellen werden wir mit gut platzierten Steinen und Uferbruchkanten oder durch Einsetzen von Totholzstämmen die Seiten- statt Tiefenerosion fördern. Am meisten wird dem Bach das Ableiten eines Teils des Wassers in neue kleinere Bäche und die Verschließung der Entwässerungskanäle helfen. All dies wird die Erneuerung des Moorfichtenwaldes fördern, d. h. eines feuchten Waldes mit großen Torfmooskissen, eines Waldes mit viel Licht und weit voneinander entfernt stehenden Bäumen, der das Wasser zurückhalten und dann verdunsten wird. Der Hügel Tok (Balz), der den gesamten Standort bewacht, ist zweifellos nach der Auerhahnbalz benannt worden. Und wer weiß, vielleicht kehren die Auerhühner hierher zurück und lassen sich auch durch die Störung der Straßen nicht entmutigen.
Was können Sie im Gelände sehen?
Wie oben erwähnt, fand bereits ein Teil des Holzeinschlags statt und ein weiterer ist für Mai und Juni geplant. Ab August wird mit der Installation von Dämmen und allen damit verbundenen Arbeiten begonnen, wie dem Materialtransport, dem Binden von Faschinen aus Reisig oder dem Entfernen von Uferwällen. Viele Renaturierungsarbeiten können mit leichten Maschinen durchgeführt werden, da der Wald so stark entwässert wurde, dass der trockene Boden einen kleinen Bagger tragen kann.